
(1) Josef Stammel, Die vier letzten Dinge, Der Tod
Der Mensch ist am Ende seines Lebens angelangt. Dargestellt ist er als alter Pilger mit Pilgerkreuz, Pilgerstab und Jakobsmuschel.
Von hinten nähert sich ihm der geflügelte Knochenmann als Personifikation des Todes. In seiner erhobenen Rechten hält der schaurig dargestellte Tod das geflügelte Stundenglas als Hinweis auf die abgelaufene Lebenszeit des Menschen. Mit der Linken umklammert er als Anspielung auf den plötzlich eintretenden Tod einen spitzen Dolch. Die kleinen Engel zu Füßen des Sterbenden halten Attribute in ihren Händen. Diese Vanitas-Symbole (Seifenblase, leere Muschelschale, erloschene und gebrochene Kerze) weisen auf die Vergänglichkeit allen Seins hin. Die sogenannte „sodomitische Traube“ wiederum zerfällt bei Berührung zu Staub. Dieses Motiv lässt an die Worte denken, die am Aschermittwoch in der Kirche gesprochen werden: „Bedenk, o Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst!“
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